Kleidung zum Training
Budo-Gi / Keiki-Gi
Zum Einführungskurs oder Schnuppertraining ist ein normaler Trainings- oder Freizeitanzug ausreichend. Zum regelmässigen Praktizieren ist allerdings ein weisses Budo-Gi, ein Judo-Anzug mittlerer Stoffstärke, unerlässlich. Die Jacke besteht aus einem Stück Stoff. Sie weist an den Ärmeln keine Nähte auf und ist deshalb reissfest.
Karate-Anzüge sind zwar leichter, aber leider nicht reissfest. Stärkere Anzüge, z.B. Judo-Gi aus dem stärksten Material, sind so dick, dass man sich darin kaum mehr bewegen kann. Die Trainingskleidung wird im Japanischen auch als Keiko-Gi ("Trainingsanzug") bezeichnet.
Wenn die Jacke zusammen mit der Hose ohne weitere farbige Wäschestücke gewaschen wird, bleiben diese auch ohne Beigabe chemischer Bleichmittel weiss. Damit der Stoff nach dem Trocknen nicht bretthart wird, ist es ausreichend, wenn man dem Wasser einen Spritzer Essig als Wasserenthärter beifügt.
Faltet man die Jacke wie übliche Wäschestücke, ergibt dies ein Paket, welches in Sporttaschen herkömmlicher Grösse nur schwer untergebracht werden kann. Es empfiehlt sich, den Trainingsanzug wie folgt zu falten:
Obi - der Gurt
Im Aikido-Unterricht spielen Gardierungen eine untergeordnete Rolle. Es befindet sich jeder auf dem eigenen Entwicklungsweg, was den äusseren Vergleich mit anderen Aikidokas überflüssig macht. Auf die farbliche Unterscheidung mit Gurtfarben wird deshalb weitgehend verzichtet: Der weisse Trainingsanzug wird in den Schülergraden ausschliesslich mit einem weissen Gurt (Obi) getragen. Ab Shodan-Gradierung, d.h. ab 1. Dan-Grad, wird ein schwarzer Gurt getragen.
Der Obi wird traditionellerweise nicht gewaschen, da sich durch das Üben “die Erfahrung im Gurt sammelt”. Die Hygiene spricht jedoch für ein gelegentliches Waschen.
Hakama - der Hosenrock
Charakteristisch für die Aikido-Bekleidung ist der Hakama. Dabei handelt es sich um einen Hosen-Falten-Rock, welcher über die weisse Budo-Kleidung, das Gi, angelegt wird. Mit Bändern wird er am Gurt verschlauft und festgebunden. In unserem Dojo kann der Hakama ab der Stufe 1. Kyu, dem höchsten Schülergrad, getragen werden. Für alle Meistergrade (Dan) ist er Pflicht.
Der dunkle Hakama dient vielerlei Zwecken: In früherer Zeit diente er als Reit- und formelle Strassenbekleidung. Der weisse Gi ist an und für sich nur die Unterbekleidung. Ferner schirmt der Hakama die Sicht auf die Beine ab. Dies erlaubt es einem Kontrahenten nicht, die unmittelbar nächste Schrittfolge von der Standposition abzuleiten. In heutiger Zeit hilft der Hakama dem Aikidoka im Training, seine Schrittfolgen und die Rollen harmonischer und präziser auszuführen: Die Schritte sollen ohne Heben der Füsse und auf den Matten nur gleitend ausgeführt werden. Das Körperzentrum soll dabei im Schwerpunkt tief gesetzt und gehalten werden. Hebt man die Füsse, tritt man oft versehentlich auf den Saum des Hakama.
Der Hakama hat sieben Falten, welche die sieben Tugenden des Budo symbolisieren:
- JIN - Güte
- GI - Ehre, Gerechtigkeit
- REI - Höflichkeit, Etikette
- CHI - Weisheit, Intelligenz
- SHIN - Aufrichtigkeit
- CHU - Loyalität
- KOH - Pietät
Es empfielt sich, den Hakama gleich nach dem Training zu falten, weil in zusammengelegtem Zustand die Falten länger halten.
Bei regelmässiger Pflege mit einer Kleiderbürste und sorgfältigem Zusammenlegen braucht der Hakama nicht allzu häufig gewaschen zu werden. Es ist auf jeden Fall empfehlenswert, die Falten vor dem Waschen mit einem Faden zu kennzeichnen, den Hakama tropfnass aufzuhängen und die Falten mit einer Wäscheklammer beim Aufhängen zu bilden, damit sie im trockenen Zustand wieder zeichnen.